Elfriede Süß zur Ehrenvorsitzenden ernannt
Als wäre die Insel durch Corona nicht schon genug gebeutelt gewesen, ist es für das Kinder-Förderprojekt und die Familien durch die Inflation, die in diesem Staat 111% beträgt und die Staatspleite noch wesentlich schwerer geworden. Es kann keine Kohle für die Stromversorgung gekauft werden und es gibt nur gelegentlich Kraftstoffe. Auch nötige Medizin ist nicht mehr zu bekommen. Alles muss mit Dollar bezahlten werden.
Der Förderverein versucht zu helfen und Familien zu unterstützen wo es geht, allerdings hat er, trotz eigener Solaranlage, täglich mit ca. 6 Stunden Stromausfall zu kämpfen. Die Anlage ist auf Einspeisung ausgelegt, denn eigene Speicher anzuschaffen wäre nicht zu stemmen. Die Kinder bekommen eine warme Mahlzeit, die sie in den Familien manchmal nicht haben. Die Ärmsten bekommen die Schulkleider und Bücher kostenfrei. Es will einfach nicht besser werden – Hunger und Armut bestimmen das Leben in Sri Lanka.
Eine Herausforderung für Mönch Sadu den Unterricht zu gewährleisten, wenn Familien weder Strom, Computer noch Telefon besitzen. Der Tourismus wird eingebremst und Arbeitsplätze sind gefährdet, worauf sich dies durch die fehlenden Touristen in den Hotels besonders auswirkt. Bedürftige hungrige Familien stehen nicht selten vor den Toren und bitten um die notwendigsten Nahrungsmittel.
Hilfe zur Selbsthilfe war und ist trotzdem das Motto und der Leitgedanke, seit der Gründung von Elfriede Süß aus Erlingen und Mönch Sadu vor bald 18 Jahren, in der sich das Projekt als professionelle Fördereinrichtung etabliert hat. 264 Schüler genießen derzeit den Unterricht. 1-11 Klassen – bis zum Abitur stehen zur Verfügung. Das Abitur konnten bisher 121 Schüler erlangen. Die Mittlere Reife/O-Level schlossen 162 Schüler ab. Besonders erfreulich die Bildungserfolge, z.B. ein Mädchen studiert Medizin, ein Junge leitet eine Polizeidienststelle und ein Schüler aus dem Förderdorf studiert in Rosenheim. Über die Jahre haben weitere zahlreiche Schüler ihren Schulabschluss geschafft. Die Absolventen gehen den unterschiedlichsten Berufen nach. Aufgrund der guten Englischkenntnisse haben sie besonders gute Zukunftschancen.
Im Januar/Februar und im Oktober diesen Jahres konnten zwei zukünftige Lehrerinnen – Nina Berger aus Meitingen und Annika Hederich aus Erlingen – an der Schule Einblick gewinnen und am Unterrichtsgeschehen teilnehmen. Die Kinder waren begeistert! Die beiden Studentinnen hatten die Gelegenheit etwas aus einer anderen Kultur und anderem Leben zu erfahren.
Der Dank für viele Jahre des Engagements geht an die Lehrkräfte der Partnerschule Realschule Meitingen, den Schülern und vor allem Benjamin Zucker mit Partnerin von ganzen Herzen.
Im Kindergarten/Vorschule, sind momentan 90 Kinder und im Kinderhaus leben 9 Kinder. Insgesamt 36 Mitarbeiter, darunter 17 Lehrkräfte in der Schule und 5 Betreuer im Kindergarten halten die Schule und Werkstätten, sowie die Verwaltung und den Service am Laufen.
Über einen Punkt aber freut sich Elfriede Süß nun besonders. Sie wurde bei der vor kurzem durchgeführten außerordentlichen Hauptversammlung zur „Ehrenvorsitzenden“ ernannt. Diese Tatsache war dem Glück geschuldet, einen passenden Nachfolger für den 1. Vereinsvorsitz gefunden zu haben. Manfred Weber wurde einstimmig gewählt. Er ist kein Neuling im Vereinsgeschehen, hat sich bereits seit Jahren wirkungsvoll eingebracht und wird im Sinne und im Visionsgedanken von Elfriede Süß und Mönch Sadu das Förderprojekt „Future for Children – Zukunft für Kinder“ weiterführen. Elfriede Süß wird natürlich gerne als „Madam“ wie sie liebevoll in Sri Lanka genannt wird und als Mama des Projekts und Unterstützerin, soweit nötig, teilhaben. Ihr Eintritt in ihr Rentenalter war damals kein Ruhestand, sondern es folgten fast 20 Jahre, ein neuer Lebens- und Arbeitsabschnitt. Eine völlig andere Kultur und viele liebe Menschen kamen in ihr Leben
Immer wieder hatte sie das Glück, dass Paten und einige Sponsoren mithalfen. Dafür möchte sie sich persönlich für die jahrelange Unterstützung besonders bedanken. Soweit dies ihre Gesundheit zulässt, wird sie weiterhin immer gerne in ihre „Zweite Heimat Sri Lanka“ reisen, ihr Herzensprojekt besuchen und ihre lieb gewordenen Menschen dort in die Arme nehmen.
Die jahrelange Arbeit und die Sorge um diese Menschen und vor allem Kinder haben sich gelohnt. Elfriede Süß, Mönch Sadu und alle Helfer und Unterstützer können stolz darauf sein, so etwas Nachhaltiges geschaffen zu haben. Es kann diesen Menschen eine Zukunft geben. Dem Verein ist es weiterhin eine große Herzensangelegenheit die Kinder in die Schule zum Lernen zu bringen. Nur durch Bildung wird die junge Generation es einmal besser haben und diese Generation wird ihr Land nachhaltig unterstützen können.
Die Schwingung der Liebe zwischen den Kulturen hätte nicht deutlicher sein können.
Jede Spende hilft:
Mit nur 20 Euro im Monat kann eine Patenschaft übernommen werden, die einem Kind eine bessere Zukunft garantiert.
Informationen:
www.future-for-children.info
Hildegard Steiner 20.11.2022